11.05.2023

Ist eine digitale Unterschrift rechtssicher?
In einer digitalen Welt, in der fast alle Geschäfte online abgewickelt werden können, stellt sich die Frage, ob eine digitale Unterschrift rechtsgültig ist. Immerhin gibt man damit keine physische Unterschrift, die auf Papier geleistet wird. In diesem Beitrag werden wir uns damit beschäftigen, ob eine digitale Unterschrift in Deutschland rechtssicher ist.
Was ist eine digitale Unterschrift?
Eine digitale Unterschrift ist eine elektronische Version einer handschriftlichen Unterschrift. Im Wesentlichen handelt es sich um ein digitales Bild Ihrer Unterschrift, das in ein elektronisches Dokument eingefügt wird. Digitale Unterschriften können auf verschiedene Arten erstellt werden, z.B. mit einem Eingabestift auf einem Tablet oder Smartphone, mit einer Maus oder mit einem speziellen Signaturpad.
Rechtssicherheit von digitalen Unterschriften
Ist eine digitale Unterschrift rechtssicher? Ja, digitale Unterschriften sind rechtsverbindlich! Sie erfüllen die gleichen gesetzlichen Anforderungen wie handschriftliche Unterschriften, vorausgesetzt, sie beinhalten bestimmte Sicherheitsmerkmale.
In vielen Ländern, einschließlich Deutschland und den meisten EU-Mitgliedsstaaten, gelten digitale Unterschriften als rechtsverbindlich, solange sie folgende Kriterien erfüllen. Dazu gehören:
Authentizität: Die digitale Unterschrift muss eindeutig dem Unterzeichner zugeordnet werden können.
Integrität: Das unterzeichnete Dokument darf nach der Unterzeichnung nicht verändert worden sein.
Vertraulichkeit: Die Daten der Unterschrift müssen geschützt und sicher gespeichert werden.
Um sicherzustellen, dass eine digitale Unterschrift rechtsverbindlich ist, müssen bestimmte Technologien und Verfahren verwendet werden. In der EU gilt die eIDAS-Verordnung, die den Einsatz von elektronischen Signaturen und Identifizierungsdiensten in der gesamten Europäischen Union regelt und die Vertrauenswürdigkeit von elektronischen Transaktionen sicherstellt.
Es gibt drei Haupttypen von digitalen Unterschriften:
Einfache elektronische Signatur (SES): Eine SES ist die grundlegendste Art der digitalen Unterschrift. Sie besteht aus einer digitalen Abbildung einer Unterschrift, die in ein Dokument eingefügt wird. Eine SES erfüllt zwar die grundlegenden Anforderungen an eine digitale Unterschrift, bietet aber kein hohes Maß an Sicherheit.
Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES): Eine FES ist sicherer als eine SES. Sie erfordert eine Identitätsüberprüfung des Unterzeichners, z.B. durch Verwendung eines Personalausweises oder Reisepasses. Eine FES kann auch dazu verwendet werden, Dokumente zu verschlüsseln, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten.
Qualifizierte elektronische Signatur (QES): Eine QES ist die höchste Stufe der digitalen Unterschrift. Sie entspricht einer handschriftlichen Unterschrift und erfüllt die höchsten Sicherheitsstandards. Eine QES erfordert nicht nur eine Identitätsüberprüfung des Unterzeichners, sondern auch eine spezielle Zertifizierung und Signaturerstellungseinheit. Eine QES ist somit die sicherste und rechtsverbindlichste Form der digitalen Unterschrift.
Vor- und Nachteile von digitalen Unterschriften
Digitale Unterschriften bieten viele Vorteile. Sie sind schnell, einfach und kostengünstig zu erstellen. Zudem können sie von überall und zu jeder Zeit geleistet werden. Das spart Zeit und Aufwand. Ein weiterer Vorteil ist, dass digitale Unterschriften vor Manipulationen geschützt sind und somit eine höhere Sicherheit bieten als herkömmliche Unterschriften auf Papier.
Allerdings gibt es auch Nachteile. So sind digitale Unterschriften für einige Menschen schwer nachvollziehbar. Zudem benötigt man für die Erstellung einer digitalen Unterschrift spezielle Technologien und Kenntnisse, die nicht jeder besitzt. Auch ist nicht jeder mit der nötigen Technik ausgestattet, um eine digitale Unterschrift zu erstellen.
Einsatzmöglichkeiten von digitalen Unterschriften
Digitale Unterschriften werden in vielen Bereichen eingesetzt. So finden sie beispielsweise bei Verträgen, Rechnungen und Steuererklärungen Anwendung. Auch im Bereich der Medizin werden digitale Unterschriften genutzt, um beispielsweise Dokumentationen oder Befunde zu unterzeichnen. Des Weiteren finden sie auch im Online-Handel Anwendung, wo sie beispielsweise bei der Bestellung von Waren genutzt werden. Auch im Handwerk hat die digitale Unterschrift seit einigen Jahren Einzug gehalten und erfreut sich nach und nach immer größerer Beliebtheit.
Fazit
Eine digitale Unterschrift ist in Deutschland rechtsgültig und bietet viele Vorteile. Sie ist schnell, einfach und kostengünstig zu erstellen und bietet eine höhere Sicherheit vor Manipulationen. Allerdings sind für die Erstellung einer digitalen Unterschrift spezielle Technologien und Kenntnisse notwendig, die nicht jedermann besitzt. Insgesamt ist die digitale Unterschrift jedoch eine praktische und rechtssichere Alternative zur herkömmlichen Unterschrift auf Papier.
Schau dir gerne an, wie z.b. die Craftboxx das Thema digitale Unterschrift gelöst hat. Hier ist noch ein Artikel dazu.