Was du in diesem Beitrag findest:
Eine Kündigung lässt sich nie ganz ausschließen. Trotzdem kannst du einiges tun, um das Risiko zu minimieren. Es beginnt schon bei der Auswahl neuer Mitarbeiter/innen und endet bei einer gut durchdachten Einarbeitung.
Wähle deine Bewerber/innen sorgfältig aus
Zeige klare Erwartungen: Viele Konflikte entstehen, weil Aufgaben oder Arbeitsbedingungen nicht klar genug besprochen wurden. Sorge deshalb dafür, dass Bewerber/innen genau wissen, was sie bei dir erwartet – sowohl Positives als auch Herausforderndes. So verhinderst du spätere Enttäuschungen.
Beispiel: Ein Mitarbeiter hat bereits in der Bewerbung signalisiert, dass er Wert auf flexible Arbeitszeiten legt. Falls du diese nicht bieten kannst, sprich es ehrlich an.
Prüfe die Motivation: Nutze das Vorstellungsgespräch, um herauszufinden, warum die Bewerber/innen sich für deinen Betrieb entschieden haben. Obwohl das mittlerweille oft altmodisch wirkt: Fragen wie "Wo siehst du dich in fünf Jahren?" können zeigen, ob sie langfristig an deinem Betrieb interessiert sind.
Gestalte deinen Arbeitsvertrag klar und verbindlich
Verbindliche Regelungen: Überlege, ob du im Vertrag festlegen möchtest, dass eine Kündigung vor Arbeitsantritt ausgeschlossen ist. Alternativ kannst du Vertragsstrafen für den Fall eines Nichtantritts festlegen.
Aber Vorsicht: Solche Klauseln können abschreckend wirken. Prüfe daher genau, ob sie zu deinem Betrieb passen.
Starte frühzeitig mit dem Onboarding
Bleib in Kontakt: Der Zeitraum zwischen Vertragsunterschrift und Arbeitsbeginn ist entscheidend. Halte den Kontakt zu deinem neuen Teammitglied, z. B. durch Einladungen zu Teamtreffen oder regelmäßige Updates.
Beispiel: Ein monatlicher Newsletter mit Neuigkeiten aus deinem Betrieb kann helfen, die Bindung zu stärken. Dabei sollte der Kontakt allerdings nicht aufdringlich werden.
Setze auf digitale Tools: Moderne Technologien wie eine digitale Plantafel oder eine mobile Zeiterfassung erleichtern nicht nur den Arbeitsalltag, sondern zeigen Bewerber/innen, dass dein Betrieb zeitgemäß arbeitet und gut organisiert ist. Besonders junge Fachkräfte legen darauf großen Wert.
Warum kündigen neue Mitarbeiter/innen vor dem ersten Arbeitstag?
Es gibt viele Gründe, warum Mitarbeiter/innen sich dazu entscheiden, vor dem ersten Arbeitstag einen Rückzieher zu machen. Einige davon lassen sich von dir als Betriebsinhaber/in beeinflussen, andere haben wiederum gar nichts mit dir zu tun. Hier die häufigsten Ursachen:
Bessere Jobangebote
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Arbeitnehmer/innen nach Vertragsunterzeichnung ein anderes, attraktiveres Angebot erhalten und sich dann doch für den vermeintlich besseren Job entscheiden. Dies passiert vor allem in Branchen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht.
Persönliche Umstände
Unerwartete Veränderungen im privaten Umfeld, wie eine Krankheit, familiäre Verpflichtungen oder ein plötzlicher Umzug, können dazu führen, dass der Antritt der neuen Stelle nicht mehr möglich oder sinnvoll ist.
Unzufriedenheit mit dem Arbeitgeber
Negative Eindrücke nach der Vertragsunterzeichnung, etwa durch schlechte Kommunikation, eine wenig überzeugende Einarbeitungsplanung oder ein unorganisierter Betrieb, können Zweifel wecken und zum Rücktritt bewegen. Wenn der erste Eindruck nicht stimmt, entscheiden sich neue Mitarbeiter/innen häufig um.
Fehlende Motivation
Manchmal verändert sich die Einstellung der neuen Mitarbeiter/innen schon vor Arbeitsbeginn. Veränderte berufliche Ziele oder neue Erkenntnisse über die Stelle können dazu führen, dass das Interesse am Job schwindet.
Unklare Vertragsbedingungen
Missverständnisse oder Unstimmigkeiten über Arbeitszeiten, Gehalt oder andere Vertragsdetails können den Eindruck hinterlassen, dass der Arbeitgeber nicht transparent handelt. Dies schreckt besonders junge Bewerber/innen ab.
Gegenangebote des aktuellen Arbeitgebers
Häufig versuchen bisherige Arbeitgeber, die Kündigung abzuwenden, indem sie bessere Konditionen bieten. Gerade wenn eine starke Bindung an den alten Betrieb besteht, können solche Gegenangebote dazu führen, dass der Jobantritt im neuen Betrieb abgesagt wird.
Diese vielfältigen Gründe zeigen, dass eine Kündigung vor dem ersten Arbeitstag nicht immer verhindert werden kann. Doch durch eine klare Kommunikation, transparente Vertragsbedingungen und eine frühzeitige Integration lassen sich viele Unsicherheiten und Zweifel ausräumen.
Was tun, wenn die Kündigung doch kommt?
Manchmal lässt sich auch eine Kündigung vor dem ersten Arbeitstag nicht verhindern. Wenn der Worst Case eintritt, heißt es, Ruhe bewahren und systematisch vorgehen.
Prüfe die rechtliche Lage
Fristen beachten: Falls ein/e neuer Mitarbeiter/in kurz vor Arbeitsantritt kündigt, solltest du überprüfen, ob die Kündigungsfristen eingehalten wurden.
Hinweis: Die Kündigungsfrist beginnt in der Regel mit Zugang der Kündigung, nicht erst mit dem Arbeitsbeginn.
Vertragsstrafen prüfen: Wenn du entsprechende Klauseln im Arbeitsvertrag verankert hast, können Vertragsstrafen geltend gemacht werden. Achte darauf, dass diese fair und rechtlich einwandfrei formuliert sind.
Reagiere flexibel
Nutze deinen Bewerberpool: Es lohnt sich, eine Liste potenzieller Kandidat/innen bereit zu halten. So kannst du im Ernstfall schnell jemanden kontaktieren und deine offenen Stellen zügig nachbesetzen.
Beispiel: Ein Handwerksbetrieb, der regelmäßig mit Azubis zusammenarbeitet, kann sich frühzeitig potenzielle Übernahmen sichern.
Interne Unterstützung: Falls eine Nachbesetzung kurzfristig nicht möglich ist, könnten bestehende Mitarbeiter/innen einspringen. Flexible Arbeitspläne und klare Kommunikation helfen, solche Engpässe zu überbrücken.
Lerne aus dem Vorfall
Dokumentiere die Erfahrung: Notiere, was schiefgelaufen ist, um ähnliche Probleme in Zukunft zu vermeiden. War die Kommunikation nicht klar genug? Gab es Hinweise, die übersehen wurden?
Hole dir Feedback: Frage zum Beispiel einen ehemaligen Bewerber nach den Gründen für die Kündigung. Auch wenn es unangenehm ist, hilft dir diese Rückmeldung, interne Prozesse zu verbessern. Dazu kommt: Oft liegt es gar nicht an dir und deinem Betrieb
Fazit
Eine Kündigung vor dem ersten Arbeitstag ist für keinen Betrieb angenehm. Aber mit einer klaren Strategie kannst du das Risiko minimieren und schnell auf unvorhergesehene Situationen reagieren. In etlichen Fällen hat es auch gar nichts mit dir zu tun. Setze trotzdem auf eine offene Kommunikation, eine gut durchdachte Einarbeitung und zeige dich durch den Einsatz moderner Tools als einen Betrieb, der an einer zeitgemäßen Arbeitsweise interessiert ist – so kannst du nicht nur Kündigungen verhindern, sondern auch die Bindung im Team stärken.
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