30.04.2024

Krankenstand im Handwerk - Antworten und Tipps für Betriebe und Beschäftigte

Dass Arbeitnehmer:innen krankheitsbedingt ausfallen, ist nicht zu vermeiden. Gerade im körperlich belastenden Handwerk lag der Krankenstand von Beschäftigten laut einer Untersuchung im Jahr 2022 bei durchschnittlich 6,9 Prozent pro Kalendertag. Das sind 1,4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Und 0,2 Prozent mehr als beim Durchschnitt aller Beschäftigten. Insgesamt hatten 71,6 Prozent aller Handwerker:innen mindestens einen Tag lang eine bestätigte Arbeitsunfähigkeit. Für Betriebe ist das ein großes Problem. Und das Thema Krankenstand wirft bei Beschäftigten und Vorgesetzten immer wieder Fragen auf. Viele suchen nach Möglichkeiten, den Krankenstand in ihrem Betrieb zu reduzieren.

Krankenstand durch belastende Berufe

Das solide Handwerk zählt für viele Menschen zu den sinnstiftenden und zukunftsfähigen Berufen. Das ist einer der Gründe, weshalb psychische Erkrankungen weniger als 15 Prozent des Krankenstandes ausmachen. Andere körperliche Beschwerden sind allerdings vergleichsweise häufig und ergeben sich aus der jeweiligen Tätigkeit. Handwerker:innen haben zwar Berufe, in denen sie sich viel bewegen, doch diese Bewegung ist meist sehr unausgeglichen, sodass es zu Fehlbelastungen kommen kann.

Handwerk als körperlicher Beruf

Die meisten Handwerker:innen verbringen den Großteil ihrer Arbeitszeit nicht im Büro, sondern vor Ort. Ob auf der Baustelle oder auf dem Dach eines neugebauten Hauses. Witterungsbedingungen und anstrengende Handgriffe belasten den Körper vieler handwerklich Beschäftigter jeden Tag. Laut der Krankenversicherung IKK machen allein Muskel- und Gelenkerkrankungen gut ein Drittel aller krankheitsbedingten Fehlzeiten aus. Dazu kommen noch Verletzungen oder sogar Vergiftungen. Die durchschnittliche Krankheitsdauer bei handwerklich Beschäftigten lag 2022 bei 13,6 Tagen. Das ist zwar niedriger als mit 17,3 Tagen ein Jahr zuvor. Und auch der Anteil an Langzeiterkrankungen hat abgenommen. Doch allein das Bau- und Ausbaugewerbe weist einen Krankenquote von 7,8 Prozent auf, sodass die Belastungen weiterhin ein Problem bleiben.

Wozu Fachkräftemangel und Termindruck führen können

Neben der ohnehin belastenden körperlichen Arbeit spielen auch die Arbeitsbedingungen eine Rolle. Viele Handwerker:innen arbeiten in Betrieben, denen es an zusätzlichem qualifiziertem Personal fehlt. Das bedeutet mehr Arbeit für eigentlich zu wenig Personal. Zur gleichen Zeit machen Teile der Kundschaft und öffentliche Auftraggeber Druck, wenn es um den Abschluss von Baumaßnahmen geht. Dass sich das wiederum niederschlägt auf das körperliche Wohlbefinden der beschäftigten Handwerker:innen, ist nicht überraschend.

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Disclaimer: Unsere Blog-Beiträge dienen der Information und können ein erster Ansatz für vertiefende Auseinandersetzungen sein. In unseren Beiträgen findet eine Rechtsberatung allerdings nicht statt. Trotz umfassender Recherche können wir außerdem nicht für eine vollständig fehlerfreie Darstellung garantieren. Wir empfehlen gegebenenfalls den Gang zu einer Anwaltskanzlei.

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7 Fragen zum Thema Krankenstand

Erkrankungen von Arbeitnehmer:innen sind ein sensibles Thema. Es gibt dabei einige Missverständnisse und Unklarheiten auf beiden Seiten des Arbeitsvertrages. Wir haben einige der wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit Krankmeldungen und Arbeitsunfähigkeit im Beruf zusammengetragen.

Was ist, wenn ich während eines Arbeitstages krank werden?

Manche Arbeitnehmer:innen befürchten, dass sie Stunden nacharbeiten müssen, wenn sie während des laufenden Arbeitstages erkranken. Das ist ist allerdings nicht Fall. Es gilt in diesem Fall der gesamte Tag als gearbeitet und erst mit dem folgenden Tag beginnt offiziell der erste Krankheitstag.

Darf mein:e Chef:in mich anrufen, wenn ich krank bin?

Diese Antwort lässt sich auf zwei Arten beantworten. Eigentlich sollen Arbeitgeber:innen sich nicht bei Beschäftigten melden, wenn diese krankgeschrieben sind. Allerdings gibt es kein offizielles Verbot. In Ausnahmesituationen darfst du Beschäftigte auch bei Krankheit kontaktieren. Und als Beschäftigte:r musst du das bis zu einem gewissen Grad akzeptieren. Zu Ausnahmesituationen zählen Aufgaben, die nur du erledigen kannst. Auch wenn nur du über bestimmte Informationen verfügst, kann ein:e Arbeitgeber:in sich bei dir melden. Weil Stress oder Belastung die Genesung verzögern können, will das in jedem Fall gut überlegt sein.

1. Was ist, wenn ich während eines Arbeitstages krank werden?

Manche Arbeitnehmer:innen befürchten, dass sie Stunden nacharbeiten müssen, wenn sie während des laufenden Arbeitstages erkranken. Das ist ist allerdings nicht Fall. Es gilt in diesem Fall der gesamte Tag als gearbeitet und erst mit dem folgenden Tag beginnt offiziell der erste Krankheitstag.

2. Darf mein:e Chef:in mich anrufen, wenn ich krank bin?

Diese Antwort lässt sich auf zwei Arten beantworten. Eigentlich sollen Arbeitgeber:innen sich nicht bei Beschäftigten melden, wenn diese krankgeschrieben sind. Allerdings gibt es kein offizielles Verbot. In Ausnahmesituationen darfst du Beschäftigte auch bei Krankheit kontaktieren. Und als Beschäftigte:r musst du das bis zu einem gewissen Grad akzeptieren. Zu Ausnahmesituationen zählen Aufgaben, die nur du erledigen kannst. Auch wenn nur du über bestimmte Informationen verfügst, kann dein:e Arbeitgeber:in sich bei dir melden. Weil Stress oder Belastung die Genesung verzögern können, will das in jedem Fall gut überlegt sein.

3. Ist häufige Krankheit ein Kündigungsgrund?

Häufige Krankheit kann ein Kündigungsgrund sein, wenn Beschäftigte mehr als sechs Wochen im Jahr im Krankenstand sind. Auch eine negative Zukunftsprognose kann die Argumentation für eine Kündigung unterstützen. Deshalb ist es für beide Seiten sinnvoll, in einem solchen Fall miteinander zu sprechen. Sofern zum Beispiel bestimmte Tätigkeiten eine Erkrankung beeinflussen, ist es ggf. möglich, dass Beschäftigte im Betrieb andere Aufgaben übernehmen.

4. Muss ich bereits am ersten Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einreichen?

Wann Du eine Krankschreibung einreichen musst, hängt auch von deinem Arbeitsvertrag ab. In der Regel vereinbaren Beschäftigte und Arbeitgeber:innen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) am dritten Tag der Erkrankung. So ist es auch gesetzlich vorgeschrieben. Arbeitgeber:innen haben aber die Möglichkeit, davon abzuweichen. Gut zu wissen: Eine Übergabe der Krankschreibung auf Papier ist heute nicht mehr nötig. Seit dem 1. Januar 2023 sollen Arbeitgeber:innen die AU elektronisch bei den Krankenkassen abrufen.

5. Darf ich während der Krankschreibung einkaufen oder ins Kino?

Viele Menschen machen sich Sorgen, ob es erlaubt ist, während der Krankheit das Haus zu verlassen. Auch hier lässt sich sagen: Es kommt drauf an. Unternehmungen dürfen vor allem nicht der Genesung zuwiderlaufen. Ein notwendiger Wocheneinkauf ist in der Regel möglich. Selbst ein Spaziergang oder ein Kinobesuch können ohne Probleme erlaubt sein. Wichtig ist, was eine Arbeitsunfähigkeit verursacht oder den Heilungsprozess aufschiebt. Liegst du mit hohem Fieber im Bett und musst dich den ganzen Tag übergeben, solltest du auch den Einkauf von jemand anderem erledigen lassen. Hast du einen gebrochenen Arm, kannst du wahrscheinlich trotzdem ins Kino gehen. Außerdem spielt es eine Rolle, ob du fast auskuriert bist oder noch länger mit einer Krankheit zu kämpfen hast. Wenn du dich für Montag gesund meldest und am Sonntag deine:n Chef:in bei einem Stadtfest triffst, handelt es sich wahrscheinlich nicht mehr um eine genesungsverschiebende Unternehmung.

6. Muss ich meine Diagnose offenlegen?

Wichtig für Arbeitgeber:innen ist vor allem, wie lange Mitarbeitende voraussichtlich ausscheiden. Einen Anspruch, die konkrete Diagnose zu erfahren, haben Arbeitgeber:innen nicht.

7. Muss ein:e Chef:in meine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung akzeptieren?

Tatsächlich muss ein:e Chefin eine Krankmeldung nicht akzeptieren. Wenn es gute Gründe für einen Verdacht bzgl. eines Betrugsversuchs gibt, kann eine Krankschreibung auch zurückgewiesen werden. Allerdings hat eine AU eine hohe Beweiskraft, sodass vonseiten der Firma wirklich belastbare Beweise nötig sind, um dagegen anzugehen.

Wie hilft die Digitalisierung gegen einen hohen Krankenstand?

Ein hoher Krankenstand im Betrieb hat unterschiedliche Gründe. Im Handwerk stellen viele Tätigkeiten eine große körperliche Belastung dar. Ob sich alle Risiken und Belastungen auch wirklich im Arbeitsalltag zeigen, hat aber auch damit zu tun, wie ein Betrieb organisiert ist. Von der Arbeitszufriedenheit bis zu Arbeitsabläufen hat vieles einen Einfluss auf die täglich geleistete Arbeit.

Was wirkt sich negativ auf den Krankenstand aus?

Obwohl psychische Probleme einen vergleichsweise geringen Anteil an Krankschreibungen im Handwerk haben, spielen die Arbeitsbedingungen eine Rolle im Bezug auf den Krankenstand. Wer weniger motiviert ist, macht schneller Fehler bei der Arbeit. Diese können in Verletzungen resultieren. Auch der Fachkräftemangel ist ein Risiko: Wenn wenige Mitarbeitende viele Aufgaben in zu wenig Zeit erledigen müssen, leidet nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern auch die Qualität der Arbeit kann sinken. Und wer in Eile ist, stolpert auf der Baustelle, vergisst Werkzeug zu sichern und achtet vielleicht generell weniger auf die Sicherheit.

Wie kann Software dabei helfen?

Betriebe, die heute noch analog unterwegs sind, haben viele Arbeitsschritte an oft unterschiedlichen Orten. Ob es um den Weg vom Schreibtisch zum Aktenschrank geht oder um die Rückfahrt mit dem Auto, weil ein Mitarbeiter ein wichtiges Werkzeug nicht dabei hatte, nachdem eine Notiz dazu auf dem Auftragszettel fehlte. Schriftliche Hinweise müssen oft mehrfach auf Dokumenten aufgebracht werden, oder du musst Unterlagen kopieren. Auch das ist ein zusätzlicher Arbeitsschritt. Mit der Handwerkersoftware Craftboxx lassen sich diese ganzen Prozesse einfach und übersichtlich zusammenfassen. Statt der Plantafel im Büro hast du die digitale Plantafel für deine Einsatzplanung auf dem PC und auf dem Handy. Statt Stundenzettel zu führen, erledigst du die Zeiterfassung mit der Craftboxx. Auch Dokumentationen und Abnahmen können alle mit der Software stattfinden. Weil dabei alles jederzeit miteinander verbunden ist, sind Mitarbeitende im Büro und auf der Baustelle immer auf demselben Stand.

Fazit

Ein hoher Krankenstand im Handwerk ist ein großes Problem - trotz jüngst niedrigerer Zahlen. Überarbeitung, Stress und Unzufriedenheit fördern eine risikoreiche Arbeitsweise. Zusammen mit körperlich anstrengenden Aufgaben belastet das insgesamt das Gesundheitsmanagement im Betrieb. Ein einfacher Hebel, um mehr Ruhe und gleichzeitig Effektivität in den Betrieb zu bringen, ist die Arbeit mit einer modernen Handwerkersoftware wie der Craftboxx. Dadurch lassen sich Aufgaben reduzieren und Arbeitsabläufe verbessern.



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